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Prof. Dr. Joachim Schneider

Zweiter Vorsitzender

Kurzvita

Prof. Dr. Joachim Schneider, geboren 1960, stammt aus Ansbach/Mittelfranken. Er studierte in Würzburg und Tübingen Geschichte, Germanistik und Sozialkunde. Es folgten 1990 die Promotion und 2001 die Habilitation in den Fächern Mittelalterliche Geschichte und Landesgeschichte an der Universität Würzburg. Nach Stationen in Würzburg, Marburg, Hamburg und Mainz leitet er seit 2019 den Bereich Geschichte am Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) in Dresden. Seit seiner Dissertation zur Nürnberger Stadtchronistik des 15. Jahrhunderts interessiert sich Joachim Schneider für Themen der mittelalterlichen Historiographie: Warum schreiben Chronisten die Geschichte ihrer Zeit auf, was war ihnen besonders wichtig, welches Bild, welche Informationen hatten sie von der Vergangenheit? So veröffentlichte er zuletzt ein Buch über die Entstehungshintergründe der einzigen deutschen Königschronik aus dem 15. Jahrhundert. Sein aktuelles Projekt zur Geschichtsschreibung am ISGV befasst sich mit der noch viel zu wenig bekannten Chronistik aus Sachsen zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert. Ein anderes wichtiges Forschungsthema Schneiders ist die Sozial- und Kulturgeschichte des Adels. In seinen regional vergleichenden Studien zu den sozialen Verhältnissen des Niederadels im spätmittelalterlichen Reich erwies sich die Entwicklung des sächsischen Adels als ein besonders interessanter Fall.
Das Spannende bei der Beschäftigung mit der Geschichte ist nach Schneiders Meinung nicht nur, zu erfahren, wie Menschen früherer Epochen gelebt haben, sondern vor allem auch ein Verständnis davon zu entwickeln, was uns mit ihnen verbindet. Das gelingt am besten bei der Untersuchung der eigenen Region, der Heimat, die man gut kennt. Im Vorstand des Vereins für sächsische Landesgeschichte möchte Joachim Schneider an der Ausbildung eines solchen historischen Bewusstseins in Sachsen mitwirken durch die Vernetzung professioneller landesgeschichtlicher Forschung mit der Arbeit von Geschichtsvereinen und der an vielen Orten betriebenen Bürgerwissenschaft.

Auswahl von Veröffentlichungen zur sächsischen Landesgeschichte

  • Adelslandschaft Mitteldeutschland – Adelslandschaften in Mitteldeutschland?, in: Adelslandschaft Mitteldeutschland. Die Rolle des landsässigen Adels in der mitteldeutschen Geschichte (15.-18. Jahrhundert), hg. von Enno Bünz, Ulrike Höroldt und Christoph Volkmar, Leipzig 2016 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde Bd. 49. Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt Reihe A: Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts Bd. 22), S. 149-168.
  • „Ehrbare Mannschaft“: Die Beziehungen zwischen den sächsischen Herzögen und dem Niederadel, in: (Un)gleiche Kurfürsten? Die Pfalzgrafen bei Rhein und die Herzöge von Sachsen im späten Mittelalter (1356-1547), hg. von Jens Klingner und Benjamin Müsegades, Heidelberg 2017 (Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde Bd. 19), S. 207-220.
  • Dynastengeschlechter zwischen Saale und Elbe vom 14. bis zum 16. Jahrhundert. Das Spannungsfeld von adliger Selbstbehauptung, Landesherrschaft und Reich, in: Neues Archiv für sächsische Geschichte 78 (2007), S. 1-26.
  • Kunz von Kaufungen in seinem sozialen Umfeld: Besitzverhältnisse, Verwandtschaft und Beziehungen zum regionalen Adel, in: Der Altenburger Prinzenraub 1455. Strukturen und Mentalitäten eines spätmittelalterlichen Konflikts, hg. von Joachim Emig, Beucha 2007 (Veröffentlichung des Thüringischen Staatsarchives Altenburg / Schriften des Vereins für sächsische Landesgeschichte Bd. 9), S. 125-151.
  • Die Bünaus in der wettinischen Adelslandschaft des Spätmittelalters. Gesamtbelehnungen und Wappenführung als Elemente sozialer Strategien zwischen Kernfamilie und Gesamtgeschlecht, in: Die Familie von Bünau. Adelsherrschaften in Sachsen und Böhmen vom Mittelalter bis zur Neuzeit, hg. von Martina Schattkowsky, Leipzig 2008 (Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde Bd. 27), S. 167-190.
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