Am 6. Januar 1423 verlieht Kaiser Sigismund dem Markgrafen von Meißen, Friedrich IV., die sächsische Kurwürde. Die Wettiner stiegen damit in den kleinen Kreis der Kurfürsten auf, die mit und neben dem Kaiser die Politik des Reiches bestimmten. Die Erlangung der Kurwürde verdeutlicht nicht nur den überregionalen Rang der Wettiner, sondern auch die Bedeutung der Markgrafschaft Meißen, die seit dem 11. Jahrhundert allmählich zu einer der führenden Regionen im Reich geworden war. Aus der Mark Meißen wurde nach 1423 Sachsen. Wie funktionierte das Heilige Römische Reich im 15. Jahrhundert? Welche Gründe waren ausschlaggebend für die Rangerhöhung der Wettiner? Und welche langfristigen Folgen hatte die Übertragung der Kurwürde für Sachsen und das Heilige Römische Reich? Der Vortrag geht diesen Fragen nach und wird von einer Präsentation der Originalurkunde von 1423 begleitet.
Vortrag von Prof. Dr. Enno Bünz (Leipzig) im Hauptstaatsarchiv Dresden
Eine Veranstaltung aus unserer Reihe: Wie geht sächsisch?
Mit dieser neuen Veranstaltungsreihe greift der Verein für sächsische Landesgeschichte ab 2023 in regelmäßigen Abständen Themen auf, die für die Erinnerungskultur und die historische Identität in Sachsen eine besondere Rolle spielen.